Verkokung der Einlassventile reinigen durch "Walnut Blasting" FSI, TFSI, TSI

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    • Verkokung der Einlassventile reinigen durch "Walnut Blasting" FSI, TFSI, TSI

      Hallo EOS-Gemeinde,

      bei allen Direkteinspritzern tritt früher oder später eine Verkokung der Ansaugwege, besonders aber der Einlassventile auf. Bei der VAG Gruppe sind das alle FSI, TFSI und TSI Motoren.

      Diese entsteht, da bei diesem Konzept der Kraftstoff direkt in den Brennraum eingespritzt wird und dieser erst garnicht mit den Einlassventilen in Berührung kommt.
      Somit werden die Ventile auch nicht durch den Kraftstoff gereiningt. Abgase werden jedoch durch das AGR Ventil wieder in die Ansaugbrücke geleitet, ebenso der Ölnebel der Kurbelgehäuseentlüftung. So entstehen ein Großteil der Verkokung bzw. der Ölkohle im Ansaugtrakt und auf den Einlassventilen.

      Gereiningt werden können diese durch das in den USA verbreitete "Walnut-Blasting", bei dem die Einlasskanäle mit Walnussschalengranulat beschossen bzw. gestrahlt werden.

      Bei BWM sind es zum Beispiel die 335i, die mit diesem Problem zu kämpfen haben. Hier ein etwas ausführlicher Bericht aus dem BMW Forum.

      Da mein EOS die 120.000KM überschritten hat, habe ich die Reinigung mal in Angriff genommen und möchte meine Erfahrungen in diesem kurzen Bericht teilen.



      2.0FSI Motor


      Oberteil Saubrohr demontiert


      Unterteil Saugrohr und Kraftstoffleitungen demontiert


      Einlassventile vorher


      Die Ventile müssen bei der Reinigung natürlich geschlossen sein. Einfach zu überprüfen, indem man Bremsenreiniger in den Einlasskanal sprüht.
      Bleibt dieser dort und es entstehen keine Blasen, sind die Ventile zu 100% geschlossen.


      Nicht zu bearbeitende Kanäle und Einspritzventile abgeklebt


      Walnussschalen Granulat in entsprechender Körnung


      Adapter, Staubsauger und Strahlgerät mit Strahlsonde angeschlossen


      8 blitzeblanke Einlassventile :thumbsup:




      "Luftleitbleche vorher"


      "Luftleitbleche" nachher


      Das sind nur die groben Ölkohlereste, die ich aus den benutzten Granulatresten gesiebt habe.


      Zum Größenvergleich mit meiner Mini Maglite


      Zeitaufwand
      Gedauert hat die ganze Aktion ca. 7 Stunden. Wobei die Demontage 1.5h, der Zusammbau 1h gedauert hat. Die restliche Zeit habe ich damit verbracht die Ansaugbrücke und die Luftleitbleche zu reinigen, die perfekte Einstellung des Strahlgerätes zu finden und auf den Kompressor zu warten, der mit der benötigten Druckluftmenge etwas zu kämpfen hatte.
      Aus jetziger Sicht würde ich mit passendem Adapter, Werkzeug und stabiler Druckluftversorgung ca. 4 Stunden brauchen.

      Fazit/Ergebnis
      Gelohnt hat sich die Reinigung in jedem Fall. Bei einem 150PS Motor sollte man natürlich keine Leistungssprünge erwarten, jedoch dreht der Motor in allen Drehzahlbereichen sauberer und schneller hoch, der Verbrauch hat sich reduziert und der Kaltstart ist auch ruhiger geworden.
      Außerdem besteht keine Gefahr mehr, dass sich Ölkohlebrocken lösen und einen kostenintensiveren Schaden z.B. an den Ventilsitzen verursachen.

      Vergleich mit der chemischen BEDI Reinigung
      Bei der chemischen BEDI Reinigung wird ein Gemisch aus Ventilreiniger und Kraftstoff bei laufendem Motor in die Ansaugung eingespritzt.
      Diese finde ich persönlich bei Fahrzeugen mit einer geringen KM-Laufleistung sinnvoll, nicht aber bei derartigen Verkokungen.
      Außerdem würden bei der chemischen BEDI Reinigung alle Verkokungen (siehe letztes Bild) einfach mal
      durch den kompletten Motor gejagt.

      Grundsätzlich ist die chemische BEDI Reinigung eine gute Idee, jedoch würde ich sie erst NACH einer gründlichen Reinigung durch "Walnut-Blasting" regelmäßig durchführen.

      Schlusswort
      Am Ende hoffe ich allen Interessenten, die schon einmal etwas von dieser Reinigungsmethode gehört haben, einen kleinen Einblick verschafft zu haben.

      Und alle Technik-Laien, die vielleicht noch nie etwas von dem Problem der Verkokung gehört haben, darauf aufmerksam gemacht zu haben.


      Als KFZ-Mechatroniker kann ich jedem interessierten FSI, TFSI und TSI-Motor-Fahrer diese Reinigung durch "Walnut Balsting" anbieten.

      Die Reinigung würde je nach Absprache in einer Mietwerkstatt in 52070 Aachen, oder bei mir in einer 3X6 Meter Garage stattfinden.

      Diesbezüglich bitte ich um Kontakt per PN.


      Ein schönes Wochenende wünsche ich :super:
    • Die Körnung vom Granulat ist 0.45-0.8 Millimeter. Als Adapter vom dem Staubsauger zum Zylinderkopf habe ich einen Kühlerschlauch von einem alten Golf genommen,der war vom Durchmesser her aber etwas zu klein. Somit musste ich die Lücken immer wieder abkleben. Es gibt aber einen passenden Adapter in den USA für alle FSi und TFSI Köpfe.
    • Einspritzdüsen reinigen

      Vielleicht ganz interessant zu sehen, wie es ca. 3000Km nach der Reinigung der Einlassventile aussieht:


      Habe nämlich die Ansaugbrücke nochmal ausgebaut um die Einspritzdüsen zu reinigen.

      Das wurde bei der ersten Reinigung mangels Spezialwerkzeug nicht gemacht.

      Hier sieht man, warum man das in einem Abwasch gleich mit machen sollte:




      Die Düsen müssen laut Anleitung bei jedem Ausbau mit neuem Dichtsatz inkl. Teflonring versehen werden.

      Dafür benötigt man das Werkzeug T10133.


      Gruß
      Thomas :cscdbl:
    • JasonST schrieb:

      Als KFZ-Mechatroniker kann ich jedem interessierten FSI, TFSI und TSI-Motor-Fahrer diese Reinigung durch "Walnut Balsting" anbieten.

      Die Reinigung würde je nach Absprache in einer Mietwerkstatt in 52070 Aachen, oder bei mir in einer 3X6 Meter Garage stattfinden.

      Was soll der ganze Spaß kosten? Das Ergebniss sieht überzeugend aus :thumbup:

      Gruß Christian
    • Das Fahrzeug war ein Audi TT, vorne ist da im Motorraum ziemlich wenig Platz. Somit musste mehr abgebaut werden als gedacht, dazu noch ohne Hebebühne.
      Zeitlich sind wir da auf 8 Stunden gekommen, mit kleinen Pausen zwischendurch.

      @Weizen: Ab welcher Laufleistung so eine Reinigung sinnvoll ist, kann man pauschal nicht sagen. Aber du siehst ja den Ist-Zustand bei 95.000Km.
      Und es hängt auch davon ab, ob der Motor ruckelt, ob der Fahrer das überhaupt merkt oder Ihn/Sie überhaupt stört...
    • Gute Arbeit :thumbup:

      Aber die Frage nach den Kosten ist immer noch offen ?(

      Deswegen auch von mir die Frage danach....... was nimmst du dafür und wo liegt ca der Preis für den Dichtsatz inkl. Teflonring (Motor BWA)
      Wenn du das nicht öffentlich machen möchtest gern auch per PM
    • Hallo zusammen
      Da ich das Thermostat Wechsel mußte ,bei meinem 2.0 FSI ,mit der Laufleistung 94000km . Habe ich mich entschieden die Ventile auch zu reinigen , man waren die verkohlt ,ich hätte nicht gedacht das dass mit den Walnussschalen ( Körnung 0,4-0,8 ) so gut geht . Es ist wohl ganz schön viel Arbeit ,aber es hat sich gelohnt .
      Gruß Tom
      Dateien
    • Hallo
      Die Wallnussschalen kosten so ca 1-2€ das Kilo und ich habe so 6-7kg gebraucht .
      Du brauchs Sandstrahlpistole ca 20 -25 € ,die habe ich mir mit einem Alurohr verlängert ( außen 10mm und innen 6mm) ca 500mm lang . Eine Schlauch Durchmesser 45mm außen , einen Staubsauger und einen guten Kompressor . Die Dichtungen für die Einspritzdüsen (bei VW 60€ ) und die Dichtung für die Ansaugbrücke ( bei VW 50€ im Internet 20-25 € )
      Gruß Tom